Radevormwald
Im Norden des Oberbergischen Kreises befindet sich die Stadt Radevormwald. Wie die Lage bereits vermuten lässt, gehört der Dialekt der Gegend zum Ostbergischen Dialektgebiet. Dieses befindet sich nördlich der Benrather Linie, woraus sich bereits Schlüsse auf die Konsonanten des Radevormwalder Platts schließen lassen:
Die Zweite Lautverschiebung hat nicht stattgefunden, ebenso fehlt die Frühneuhochdeutsche Diphthongierung. Damit handelt es sich um einen niederdeutschen Dialekt. Ein bisschen heißt in Radevormwald also en bietken, obenauf uowenop und auswärts uutwärts. Wie im Ripuarischen (das man unter anderem in Köln, Bonn und Aachen spricht) gibt es aber die Velarisierung. Das macht sich unter anderem im Wort unger ‚unter‘ bemerkbar.
Laut dem Wenkerbogen von 1884//85 hat man im späten 19. Jahrhundert in Radevormwald noch das r an der Zungenspitze gerollt. Heute ist das nicht mehr der Fall, wie auch die Aufnahme in der Sprechenden Sprachkarte beweist. Die Lautung dieses Dialekts unterscheidet sich also recht stark von der Standardsprache. In der Grammatik trifft man jedoch einiges wieder, was man bereits aus der Umgangssprache kennt.