"auf den letzten Stipp kommen"
Die Sprachkarte zeigt die Bekanntheit und Verbreitung der Redewendung auf den letzten Stipp kommen in den Landkreisen und Städten des Rheinlandes und des Ruhrgebietes. Als Bedeutung ist im ganzen Untersuchungsgebiet 'gerade noch rechtzeitig ankommen' verbreitet: Der Zuch fährt doch in einer Minute an, wieso kommst du bloß immer auf den letzen Stipp? (RhMWb) oder Auf den letzten Stipp kamen sie schließlich angerannt (Kölner Stadtanzeiger).
Allgemein lässt sich zur Bekanntheit der Wendung feststellen, dass sie deutlich weniger Menschen an Rhein und Ruhr geläufig ist, als etwa den Molli machen oder einen Ratsch am Kappes haben: In einer Online-Umfrage des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte gaben nur etwa die Hälfte der Teilnehmenden an, auf den letzten Stipp kommen schon einmal gehört zu haben. Wie die Karte nun zeigt, leben die meisten Sprecherinnen und Sprecher, die den Spruch kennen und zum Teil auch selbst verwenden im zentralen Rheinland und am südlichen Niederrhein. Vor allem im südniederfränkischen Sprachraum zwischen Benrather und Uerdinger Linie sowie im Bergischen Land wird die Redewendung in der Alltagssprache gebraucht. Weiter nördlich nimmt die aktive Verwendung sprunghaft ab und insbesondere im Ruhrgebiet haben viele Menschen die Wendung noch nie gehört.