(er) kam
Die Präterialformen des starken Verbs kommen/komen weichen in den beiden Standardsprachen sowohl hinsichtlich des Anlautes (k – kw) als auch in der Vokallänge voneinander ab:
Niederländisch komen – kwam (mit kurzem a)
Deutsch kommen – kam (mit langem a)
Die Karte lässt nun erkennen, dass die niederländischen Ortsmundarten hinsichtlich des Wortanlautes ausnahmslos mit ihrer Standardsprache übereinstimmen (Varianten: kwamm, kwaam, kwaamp). Konkurrierende Formen mit vokalischen Varianten tauchen nicht mehr auf. So hätten nach den älteren Angaben Bruijels und Deunks in Zeddam oder Winterswijk die – auf der deutschen Seite heute noch belegten – Entsprechungen kwiem bzw. kweem auftreten können (Bruijel 1901, S. 87 u. Deunk 1977, S. 113), doch die Anpassung an das Standardniederländische ist hier bereits sehr weit fortgeschritten.
In den deutschen Mundarten dominiert der k-Anlaut. Es ist ein geschlossenes koom-Gebiet am Niederrhein erkennbar, an dessen nördlichem Rand (Zyfflich, Elten, Emmerich) einige kw-Belege auftauchen; die Form koom ist im Übrigen gesamtrheinländisch, sie reicht von Keeken bis sehr weit in den Süden (vgl. Deutscher Sprachatlas, Karte 78). Östlich und nordöstlich dieses Areals herrschen die Formen kamm und keem vor; anlautendes kw- wird vor allem für Orte in unmittelbarer Grenznähe gemeldet. Der äußerste Norden des Kreises Borken nimmt wiederum eine Sonderstellung ein.