Luettgens
Familiennamen haben eine jahrhundertelange Tradition in der deutschen Namenlandschaft. Sie sind aus ehemaligen sogenannten Beinamen entstanden, die als Grundlage unserer heutigen Familiennamen dienen. Dabei gab es unterschiedliche Methoden, Menschen mit gleichem Namen voneinander zu unterscheiden. Zum einen konnten diese nach ihrem Herkunftsort oder ihrer Wohnstätte benannt werden, zum anderen nach dem Beruf, den sie ausübten oder nach charakterlichen Eigenschaften oder ihrem Aussehen. Häufig diente aber auch der Rufname des Vaters (seltener auch der Mutter) als Grundlage eines Familiennamens. Mit diesem konnte dann Zugehörigkeit und gleichzeitig Abstammung ausgedrückt werden. Ein Beispiel für ein solches Patronym ist etwa Luettgens. Dieser Familienname besteht aus dem Grundwort Luett-, der Verkleinerungsendung -gen sowie der starken Genitivendung (Wessen-Fall) -es. Das Grundwort geht zurück auf eine deutsche Rufnamenkurzform mit dem aus dem Althochdeutschen stammenden Namenglied liut ‚Volk‘, dem im Altsächsischen liud ‚Volk‘ entspricht. Möglich ist aber auch, dass es von der althochdeutschen Form hlūt sowie der altsächsischen Entsprechung hlūd ‚laut, berühmt‘ stammt. Die Rufnamenkurzform ist jeweils in Vollformen wie Ludolph oder Ludwig zu finden.