Berntges

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Über einige Familiennamen stolpert man quasi in jedem Ort, über andere nur sehr selten. Zur ersten Kategorie gehört sicher Schmitz, eventuell auch Küppers oder Pütz, zur zweiten solch seltene Namen wie AufmwasserSchwaderlapp oder eben auch Berntges. Dieser Familienname ist ausschließlich im Rheinland zu finden und hier auch nur in Wuppertal und im Rheinisch-Bergischen Kreis (siehe geogen). Wo der Ursprung dieses liegt, wollen wir uns in diesem Artikel näher anschauen.
Der Familienname lässt sich hinsichtlich Wortbildung und Grammatik in drei Bestandteile aufteilen: Bernt + ge + s. Der erste Teil bildet eine Schreibvariante vom Rufnamen Bernd, einer kontrahierten Form von Bernhard. Daran war die Verkleinerungssilbe -ge gefügt worden, die entweder tatsächlich Verkleinerung ausdrückte oder aber als Ausdruck von Zuneigung verwendet wurde. Denkbar ist auch, dass die Endung angefügt wurde, um zwischen Vater und Sohn gleichen Namens zu unterscheiden. Das -s am Ende ist typisch für sogenannte Vaternamen – Familiennamen, die nach dem Vornamen des Vaters gebildet wurden und Zugehörigkeit anzeigen. Sie sind ursprünglich aus Formen wie Jan Berntges Sohn ‚Jan ist der Sohn eines Mannes namens Berntge‘ entstanden. Nach und nach ist dann der Zusatz Sohn entfallen, die Endung -s ist aber erhalten geblieben und zeigt noch bis heute an, dass es sich um Nachfahren eines Mannes mit eben diesem Namen handelte.

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Bernard of Clairvaux - 'Berntges' geht zurück auf den Rufnamen Bernhard | © Projekt Gutenberg, gemeinfrei
Bildunterschrift
Bernard of Clairvaux - 'Berntges' geht zurück auf den Rufnamen Bernhard | © Projekt Gutenberg, gemeinfrei