Felten

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Bei vielen Familiennamen ist der Ursprung dieser noch gut erkennbar: So geht Schmitz auf den ‚Schmied‘ zurück, Mertens auf den Rufnamen Martin. Doch was ist mit Felten? Wo liegt der Ursprung dieses Namens?

Um dieses Rätsel zu lösen, müssen wir einige Jahrhunderte in der Zeitgeschichte zurückgehen: Im 3. Jahrhundert nach Christus gab es einen Heiligen und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche, der heute als Patron der Liebenden verehrt wird. Dieser heilige Valentin von Terni löste wohl auch die Beliebtheit des Vornamens Valentin aus, der zu dieser Zeit weit verbreitet war und auf den lateinischen Rufnamen Valentinus als Ableitung von lateinisch valēns ‚kräftig, gesund‘ zurückgeht. Heute ist der Name natürlich vor allem noch durch den Tag der Liebenden am 14. Februar eines jeden Jahres bekannt. Mit der Zeit schwand die Mittelsilbe -en- ebenso wie die Endung -ius. Die heutige Endung des Familiennamens beruht auf einem Abstammungsverhältnis und stammt von Konstruktionen wie Jan Felten Sohn, mit der angezeigt wurde, dass es sich bei Jan um den Nachkommen eines Mannes mit dem Namen Felt (von Valentin) handelt. Mit der Zeit ist der Zusatz Sohn entfallen, die Endung -en ist in diesem Fall erhalten geblieben und auch heute noch vorhanden. Es handelt sich dabei um eine alte Genitivendung, die eben das Verhältnis von Vater und Nachfahre anzeigte, heute kennen wir diese Endung etwa noch bei des Menschen oder des Löwen.

In den rheinischen Dialekten ist Valentin in unterschiedlichen Schreib- und Lautvarianten belegt und auch in diesen besonders beliebt – zum einen verweist er in der Mundart auf den Heiligen, zum anderen aber auch auf den männlichen Rufnamen (RhWB, Band 9, Sp. 89). Je nach Gegend, in der der Name belegt ist, schreibt sich dieser entweder Felten oder Velten – die Variation des Anfangsbuchstabens beruht auf unterschiedlicher Übernahme des fremdsprachlichen V- bzw. Ph- (das zu F- wurde). Eventuell kann der Familienname auch als Wohnstätten- oder Herkunftsname fungieren; dann gehört er zu mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch velt ‚Feld, Fläche, Ebene‘.

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Heute ist Valentin(ius) wohl vor allem durch den Valentinstag bekannt | © Andreas Wohlfahrt, Pexels-Lizenz
Bildunterschrift
Heute ist Valentin(ius) wohl vor allem durch den Valentinstag bekannt | © Andreas Wohlfahrt, Pexels-Lizenz