Dorpmanns

Text

Einige Familiennamen weisen eine Lautung auf, die typisch für bestimmte Regionen ist. Das hängt damit zusammen, dass diese Namen geprägt wurden als noch in vielen Gegenden Dialekte gesprochen wurden (hier lesen Sie mehr zur Entstehung der Familiennamen). Die Form der Namen verfestigte sich und wurde so an die kommenden Generationen weitergegeben. Dorpmanns ist etwa so ein Beispiel; der erste Bestandteil des Namens findet sich auch in der Bezeichnung einer Sprachlinie, die im Rheinland zur Unterscheidung unterschiedlicher Dialektgruppen herangezogen wird: Die sogenannte Dorp-Dorf-Linie verläuft von Siegen nach Bad Honnef, überquert dort den Rhein und läuft dann durch die Eifel bis nach Malmedy. Sie „trennt“ das ripuarische Sprachgebiet vom südlich an dieses anschließende Moselfränkische. Nördlich der Dorp-Dorf-Linie ist die Variante Dorp verbreitet, im Süden dann das auch im Standardsprachlichen genutzte Dorf. Soweit also zum Erstglied des Familiennamens. An dieses schließt die Endung -mann an, die bei Namen meist ihre konkrete Bedeutung verloren hat. Seinen Ursprung hat -mann im althochdeutschen sowie altsächsischen Wort man ‚Mann, Mensch‘. Angehängt an diese Endung finden wir eine zweite – das -s am Ende des Familiennamens Dorpmanns ist eine erstarrte Genitivendung (wie in des Lebens oder des Kissens). Es stammt ursprünglich von Konstruktionen wie Jan Dorpmanns Sohn oder Anna Dorpmanns Tochter und zeigte Abstammung an. Im Laufe mehrerer Jahrhunderte sind dann die Zusätze Sohn oder Tochter entfallen, das finale -s ist aber erhalten geblieben. Heutzutage leben Menschen namens Dorpmanns zumeist im Kreis Kleve, in Mönchengladbach, dem Kreis Heinsberg sowie dem Kreis Euskirchen (siehe geogen).

Bild
So könnte die ehemalige Wohnstätte eines Namensträgers oder einer Namenträgerin ausgesehen haben | © Karl Guthausen/LVR, CC BY 4.0 (123-065/Archiv des Alltags im Rheinland)
Bildunterschrift
So könnte die ehemalige Wohnstätte eines Namensträgers oder einer Namenträgerin ausgesehen haben | © Karl Guthausen/LVR, CC BY 4.0 (123-065/Archiv des Alltags im Rheinland)