Houben
So eigenständig die Familiennamen in Deutschland auch sind, so ähnlich sind sie doch entlang der niederländischen Grenze den dortigen Familiennamen, teilweise stammen sie gar von dort. Das gilt etwa auch für den Familiennamen Houben, dessen Grundlage die Kurzform eines zweistämmigen germanischen Rufnamens bildet.
Rufnamen wurden schon immer verkürzt, ähnlich wie heute bildete man Kurzformen der Namen, um Zuneigung auszudrücken oder die Unterscheidung von Personen mit gleichem Namen zu vereinfachen. Ausgangsform des Familiennamens Houben ist der Rufname Huibert (im Deutschen auch Hubert), der zu Huib, und im Limburgischen und Brabantischen zu Houb, Hoeb verkürzt wurde. Huibert war bis in die 1950er Jahre äußerst beliebt in den Niederlanden, in den Jahrzehnten danach nahm die Vergabe des Rufnamens jedoch ab, heutzutage wird er in den Niederlanden kaum noch vergeben. Das dürfte wohl auch für Deutschland gelten. Dabei hat der Name eine wunderbare Bedeutung, er meint in etwa ‚strahlender Geist‘ und setzt sich aus den Bestandteilen hug ‚(denkender) Geist, Verstand‘ sowie bert/brecht ‚strahlend, glänzend‘ zusammen. Besonders in Limburg und im Rheinland ist der Familienname Houben auch heute noch relativ häufig belegt, was wohl dem Einfluss des Heiligen Hubertus, einem Bischof von Tongeren-Maastricht zu Beginn des 8. Jahrhunderts, geschuldet ist. Ihm wird bis heute, obwohl selbst geläuterter Jäger, als Schutzpatron der Jäger gedacht, und auch als Beschützer gegen Tollwut ist er bekannt (RhWB, Band 3, Sp. 863).