Fußball spielen
Das Fußballspiel wurde Ende des 19. Jahrhunderts aus England in Deutschland übernommen – zuerst nur in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft, später entwickelte sich das Spiel aber zu einem echten Volkssport, was beim Rudelgucken in den Kneipen und Biergärten des Rheinlandes in den nächsten Wochen wieder unschwer zu erkennen sein wird. So kommt es auch, dass der Sport nicht nur "organisiert" in Vereinen betrieben wird, sondern dass er - in der Stadt genauso wie auf dem Land - ein beliebter Zeitvertreib aller Altersklassen ist. Für dieses Fußballspielen außerhalb des Vereins, beispielsweise für das nachmittägliche Spiel von Nachbarskindern auf dem örtlichen Spielplatz, gibt es im Rheinland zahlreiche Bezeichnungen. Und die Verwendung dieser Wörter ist nicht auf den Dialekt beschränkt – wie die Karte aus dem Jahr 2012 zeigt, wird auch im Regiolekt, also in der alltäglichen Sprechsprache, die schönste Nebensache der Welt sehr vielfältig benannt.
Dabei stehen Bezeichnungen, die im gesamten Rheinland vorkommen neben solchen, die nur in kleinen Regionen verwendet werden. Am häufigsten wurde von den Gewährspersonen (45-64 Jahre) bolzen (grün) genannt, diese Benennung kommt im gesamten Rheinland vor. Verbreitet, allerdings deutlich seltener belegt, sind kicken (orange) und Fußball spielen anzutreffen (rosa; wahrscheinlich meist Fussball spielen ausgesprochen); pöhlen (blau), das auch in Westfalen bekannt ist, begegnet im Rheinland eher am Niederrhein als weiter südlich im Raum Aachen-Köln-Gummersbach. Nur kleinräumig bekannt sind flabben (gelb, im Raum Düren-Voreifel) und fußballen (rot, am unteren Niederrhein, fussballen auszusprechen).