Moselfränkisch

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Im südlichen Teil des Rheinlands und damit in der südlichen Eifel und an der Grenze zum Westerwald wird Moselfränkisch gesprochen, vor allem in den Kreisen Blankenheim und Dahlem. Das Gebiet erstreckt sich des Weiteren über die südlichen Teile von Hellenthal und Bad Münstereifel sowie im östlichen Rheinland über den Südosten von Eitorf, Windeck, Waldbröl und Morsbach. Dabei handelt es sich aber eher um ‚Ausläufer‘ des Moselfränkischen, der Dialekt wird vor allem in Rheinland-Pfalz gesprochen. Im Norden begrenzt und damit zu unterscheiden vom Ripuarischen wird das Moselfränkische durch die Dorp-Dorf-Linie, die auch Eifelschranke genannt wird.

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Moselfränkisch | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
Moselfränkisch | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0

Das Moselfränkische und das Ripuarische bilden zusammen das Mittelfränkische Dialektgebiet, was auch die vielen Gemeinsamkeiten der beiden Dialekte erklärt. Einige Unterschiede lassen sich aber feststellen: Für die sprachgeographische Einteilung war die Durchführung der zweiten Lautverschiebung maßgeblich. So erscheinen die moselfränkischen Ausdrücke, die ‚rf‘ oder ‚lf‘ haben, also z. B. ‚Dorf‘ und ‚helfen‘, im restlichen Rheinland mit rp bzw. lp und lauten dementsprechend Dorp und helpen. Auch in der Umsetzung der frühneuhochdeutschen Diphthongierung sind Unterschiede festzustellen: Im restlichen Rheinland hat sie nicht stattgefunden, dort heißt es Hus und schrieve (‚Haus, schreiben‘), während es im Moselfränkischen Hous und schreive heißt.

Im Süden grenzt das Moselfränkische Gebiet an das Rheinfränkische, wobei die Dialekte nördlich der Grenze (und damit auch im restlichen Rheinland) dat verwenden, südlich des Moselfränkischen nutzt man das. Auch innerhalb des Moselfränkischen selbst sind Unterschiede zu verzeichnen – so bspw. die Verwendung des Einheitsplurals: Im nördlichen Moselfränkischen, also auch dem Teil, der zum Rheinland gehört, werden für die 1., 2. und 3. Person Plural Präsens zwei verschiedene Pluralformen verwendet (wir fliege(n), ihr fliegt, sie fliege(n)). Im südlichen Moselfränkischen, wie auch im Rheinfränkischen, wird aber der Einheitsplural –en verwendet (wir fliegen, ihr fliegen, sie fliegen).