Konrad
Hinz und Kunz oder Armer Konrad – Ausdrücke wie diese verweisen auf die hohe Bekannt- und Beliebtheit des Rufnamens Konrad. Bereits im Mittelalter war er einer der beliebtesten Namen im deutschen Sprachgebiet, nicht zuletzt aufgrund des Heiligen Konrads, Bischof von Konstanz. Auch zahlreiche Könige, Kaiser und Grafen haben im deutschen Namengebiet dazu geführt, dass die Beliebtheit des Namens erhalten blieb. Mittlerweile wird der Name allerdings deutlich seltener vergeben als noch Anfang des 20. Jahrhunderts.
Konrad ist ein alter deutscher Rufname, der aus den zwei althochdeutschen Bestandteilen kuon 'kühn, tapfer' sowie rāt 'Rat, Beratung, Ratgeber' besteht und etwa 'kühner Ratgeber' bedeutet. Aufgrund seiner großen Beliebtheit im Mittelalter haben sich zahlreiche Kurz- und Koseformen entwickelt, auch in den Dialekten des Rheinlandes. Zum einen sind diese durch Tilgung des zweiten Bestandteils des Namens entstanden, sodass etwa Kon, Kun, Kön und Kün allgemein in den rheinischen Mundarten belegt sind. Zudem ist in Emmerich Kuntje zu hören, weiter südlich in Mönchengladbach auch Raades und in Moers dann Röödes (RhWB, Band 4, Sp. 1198).