Georg

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Fürsten und Könige, Revolutionäre und Präsidenten, Erfinder und Philosophen, Dichter und unsterbliche Künstler – sie alle trugen den Namen Georg. Aber wo liegen Ursprung und Bedeutung? Georg geht zurück auf die griechische Form geōrgós ‚Bauer‘ und ist ein traditioneller Rufname in Deutschland. Schon im Mittelalter war er im christlichen Abendland verbreitet, seine Bekanntheit geht wohl zurück auf den heiligen Georg, der zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert lebte und als Märtyrer in die Geschichte einging. Einer Legende nach tötete er im Kampf einen Drachen, in einer anderen Legende führte er Kreuzfahrer zum Sturm auf Jerusalem an. Zudem ist Georg als einer der 14 Nothelfer bekannt.

Zunächst war der Rufname Georg vor allem im Osten belegt, durch die Kreuzzüge verbreitet er sich dann auch im Westen. Bis Mitte der 1960er Jahre wurde er demnach auch häufig vergeben, in den darauffolgenden Jahrzehnten nahm die Vergabe allerdings stark ab und heutzutage werden nur noch selten Neugeborene Georg genannt.

Und gerade weil es sich bei Georg um einen traditionellen Namen handelt, der schon mehrere Jahrhunderte lang vergeben wird, haben sich auch viele Varianten von diesem gebildet. Im Niederdeutschen ist er vor allem in der Form Jürgen verbreitet, im Rheinland finden sich zudem noch einige anderen Kurz- und Koseformen: Im ripuarischen Sprachgebiet um Köln und Bonn lauten mundartliche Varianten etwa Jorech, Jorjel, Jörech, Jürech und teilweise auch Jorjen, Jörjen, eine Form, die auch im Niederfränkischen belegt ist. In Bergheim-Glesch hört man im Dialekt wohl auch Jot, in Heinsberg-Laffeld dann Jüres und in Kempen-Dülken Jöres oder die Verkleinerungsform Jörken. Überall im Rheinland ist aber vor allem die Variante Schorch in den Mundarten der Region zu hören. Auch zahlreiche Redensarten und Neckverse sind im Rheinischen Wörterbuch (Band 2, Sp. 1190) zu finden.

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Auch als Drachentöter ist der heilige Georg bekannt | © gemeinfrei
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Auch als Drachentöter ist der heilige Georg bekannt | © gemeinfrei