Slousendyck (Kerken/Wachtendonk)
Den Straßennamen Slousendyck gibt es in ganz Deutschland nur einmal: am Niederrhein, wo der Weg von Kerken-Nieukerk in Richtung Wachtendonk führt. Und trotz seiner Einzigartigkeit kann man ihn als typisch für die Region zwischen Düsseldorf und Kleve bezeichnen - denn die Endung -dyck kommt hier in vielen Straßennamen vor (z. B. Am Dyck, Duisburg; Am Eulendyck, Moers; Bahndyck, Kleve; Grenzdyck, Xanten).
Erscheint das Wort zwar auf den ersten Blick undurchsichtig, so lässt sich schnell Licht ins Dunkle bringen, wenn man es durch die "sprachgeschichtliche Zeitmaschine" schickt. Denn dann wird niederdeutsches ck zu hochdeutschem ch (2. Lautverschiebung, wie auch im Englischen to make - Hochdeutsch machen) und y (sprich i) zu ei (frühneuhochdeutsche Diphthongierung wie im Englischen my/mine - Hochdeutsch mein). Wieder zusammengesetzt ergibt sich das Wort Deich. Ein Dyck bezeichnet also in den Dialekten des Niederrheins einen aufgeschütteten Damm, der die Niederungen vor Hochwasser schützen soll (RhWB Bd. 1, Sp. 1306).