Gut Lamerdriesch (Langerwehe)
Gut Lamerdriesch ist ein Pferdegestüt, das in der Gemeinde Langerwehe, Kreis Düren, zwischen den Ortsteilen Hamich und Heistern liegt. Es handelt sich hierbei um einen vergleichsweise jungen Hof. Wie die nahegelegenen Gutshöfe Eichen- und Tannenhof wurde er erst in neuerer Zeit, wohl im 20. Jahrhundert, erbaut (Breuer 2009, S. 287). Doch im Gegensatz zu den Nachbaranwesen ist der Name Lamerdriesch nicht auf den ersten Blick zu durchschauen, obwohl er sich, wie die Benennung nach nahegelegenen Wäldern (mit Eichen- bzw. Tannenbestand) auch, auf die naturräumlichen Gegebenheiten des Siedlungsplatzes bezieht. Denn bei dem Grundwort -driesch handelt es sich um eine typisch rheinische Flurbezeichnung. Sie stammt aus der altertümlichen Feldgraswirtschaft und bezeichnet "früher beackertes, nun aber für mehrere Jahre unbebautes, brachliegendes, minderwertiges, ausgewonnenes Ackerland mit einer spärlichen Grasnarbe bewachsen, deshalb als Weide dienend oder zum Heuen" (RhWb, Band 1, S. 1490). Da diese Art der Flächennutzung heute unüblich geworden ist und der Begriff somit nicht mehr häufig verwendet wird, hat sich im Rheinland daneben eine weitere Bedeutung entwickelt: "alter, verfallener Weinberg" (Vogelfänger 2009, S. 220; RhWb, Band 1, S. 1490).