Dhünn

Text

Die Dhünn entspringt im Bergischen Land und mündet in Leverkusen in die Wupper. Nach ihr sind auch einige Orte bekannt, nämlich Dhünn (Wermelskirchen, Rheinisch-Bergischer Kreis), Dhünn und Niederdhünn (jeweils Ortsteile von Wipperfürth), sowie Dünnwald (Stadtteil von Köln).

Hat die Dhünn etwas mit dünn zu tun? Handelt es sich um einen besonders schmalen Fluss, sodass sich Menschen in der Vergangenheit dazu entschlossen, diese Eigenschaft zu seinem Namen zu machen? Das könnte man glauben, doch eine solche Volksetymologie führt nicht zur Quelle dieser Bezeichnung. Um die Bedeutung von Flussnamen zu erfahren, ist es wichtig, möglichst alte Formen des Namens zu untersuchen. Zur Dhünn liegen Belege ab dem Mittelalter vor:

1295: _Důne
_ 1326: dye Dune nyeder, dye Dune _up
_ 1344: dey _důne
_ 1499-1502: bys up die Done, up der _Dunnen
_ ca. 1517: flumen _Duynam
_ 1555: Dhun, in der grossen Dhun, die kleine Dhun
1563: _Dhuin
_ 1582: due _Dün
_ 1600: _Duin
_ 1773: auf der _Duhn

_ Die unterschiedlichen Vokale in den Belegen sind das Resultat unterschiedlicher Dialekte, die in den Schriften verwendet wurden.

Der Name in all seinen Facetten kann auf das mittelfränkische *Duni zurückgeführt werden. Es ist verwandt mit ahd. tuni ‚Dröhnen, Getöse‘, altenglisch dyne ‚Lärm, Geräusch‘, altniederdeutsch dunnian ‚ertönen‘, die alle auf idg. *dhuen- ‚tönen‘ zurückgehen. Daraus lässt sich schließen, dass der Name ursprünglich eine Bezeichnung für die Stelle war, ‚wo das Wasser tost‘.

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Der Blick auf die Dhünn | © Karlheinz Flinspach, Landschaftsverband Rheinland
Bildunterschrift
Der Blick auf die Dhünn | © Karlheinz Flinspach, Landschaftsverband Rheinland