Voosen

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Bezeichnungen für Tiere dien(t)en regelmäßig zur Bildung von Familiennamen. Menschen wurden nach diesen benannt, da sie entweder beruflich mit diesen in Verbindung standen, also als Schneider, Fleischer oder ähnliches arbeiteten oder aber, weil ihnen ähnliche Attribute, die den Tieren zugeschrieben werden, zugesprochen wurden.

Auch für den Familiennamen Voosen, dessen Träger:innen heutzutage vor allem im Rheinland und dort im zentralen Rheinland im Rhein-Erft Kreis, Köln und dem Rhein-Sieg Kreis zu finden sind (siehe geogen), können diese Erklärungsansätze dienen. Das Grundwort Voos- geht zurück auf mittelniederdeutsch vos ‚Fuchs‘; der Familienname kann einerseits als Übername gelten und dann für einen schlauen, listigen oder rothaarigen Menschen verwendet werden, teilweise dient er aber auch als indirekter Berufsname für einen Jäger oder einen Kürschner, der Fuchspelze verarbeitet.

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Ein Fuchs in freier Wildbahn | © schreti, Pixabay-Lizenz
Bildunterschrift
Ein Fuchs in freier Wildbahn | © schreti, Pixabay-Lizenz

Die Endung (= Suffix) -en findet sich häufig in Familiennamen, vor allem auch im Rheinland. Es handelt sich hierbei um eine alte Genitivflexion (Wessen-Fall, wie etwa bei des Löwen oder des Herren), die noch heute erhalten ist. Ursprünglich stammt sie von Konstruktionen wie Jan Voosen Sohn. Im Laufe der letzten Jahrhunderte ist dann dieser Zusatz Sohn entfallen, die Endung -en ist aber erhalten geblieben. Suffixe dieser Form drücken also ein Abstammungsverhältnis aus; unterschieden wird zwischen der sogenannten schwachen Bildungsweise mit -en, die zumeist an Kurzformen, die auf Vokal auslauten (Heino > Heinen, Otto > Otten) angehängt wurde. Rufnamen-Vollformen wie Hinrich oder Peter erhielten hingegen zumeist die starke Genitivendung -s.