Loettgen

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Viele Familiennamen sind typisch für eine Region, entweder aufgrund des Wortes, das ihnen zugrunde liegt, oder aber wegen der Endung, die dieser Name aufweist. Das gilt etwa auch für Loettgen, einen Familiennamen, der als typisch rheinisch gelten kann, teilweise aber auch in anderen Regionen Deutschlands belegt ist. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt im Rhein-Kreis Neuss, in Wuppertal, dem Oberbergischen Kreis, dem Rhein-Sieg Kreis sowie den umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten (siehe geogen). Das Grundwort Loett geht auf den deutschen Rufnamen Lott zurück, eine Kurzform von Ludwig, die zumindest im Rheinland nicht besonders gängig ist, wirft man einen Blick in das große Rheinische Wörterbuch (Band 5, Sp. 578).
Die Endung -gen hingegen ist hier umso bekannter, sie wird vielen Familiennamen angehängt wie etwa Büttgen, Köttgen oder Wirtgen. Ihren Ursprung hat sie im Altsächsischen, in der Form -kīn. Im Mitteldeutschen blieb diese teilweise erhalten oder wurde zu -ken, im Westniederdeutschen und am Niederrhein besonders in der Position nach d oder t wurde das k dann zu g geschwächt, sodass -gen entstand. Diese Endung kann zum einen Abstammung anzeigen und zur Unterscheidung von Vater und Sohn genutzt werden oder aber sie geht auf eine Rufnamenkoseform zurück, wie dies etwa der Fall bei Loettgen ist. Zudem dient diese Endung dazu, Verkleinerung anzuzeigen; heute kennen wir die Variante -chen, wie ein Zettelchen, Bübchen oder Lämpchen.

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Ob einer der berühmtesten Menschen Bonns auch mit der Kurzform Lott gerufen wurde, ist nicht bekannt | © Willibrord Joseph Mähler, gemeinfrei
Bildunterschrift
Ob einer der berühmtesten Menschen Bonns auch mit der Kurzform Lott gerufen wurde, ist nicht bekannt | © Willibrord Joseph Mähler, gemeinfrei