Brendgen

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DahmenFeyen, MertensStoffels, diese vier Familiennamen haben eines gemeinsam – ihnen liegt jeweils ein Rufname zugrunde. Dabei kann es sich um die Vollform (Mertens von Martin) eines Namens handeln, um mundartliche Bildungen oder dialektale Varianten (Feyen > FeySophie, Stoffels > Christoph) oder um eine Kurzform eines Namens (Dahmen > Dahm > Adam). Auch Brendgen geht zurück auf eine verkürzte Form eines Rufnamens. Das Grundwort Brend- stammt vom althochdeutschen Namenglied brant oder seiner altsächsischen Entsprechung brand ‚Brand, Schwert‘ und kann in Vollformen von alten germanischen Rufnamen wie Hildebrand oder Brandolt kommen. Es ist allerdings auch möglich, dass es sich um einen einstämmigen Rufnamen der Form Brand mit eben der Bedeutung ‚Brand, Schwert‘ handelte.

Angehängt an dieses Grundwort finden wir die Endung -gen, die Verkleinerung oder Zuneigung anzeigt; im Standarddeutschen ist sie in der Form -chen (BübchenBäumchenLämpchen) bekannt. Ihren Ursprung hat sie im Altsächsischen, dort kannte man die Endung -kīn, die im mittelniederdeutschen zu -kîn oder -ken wurde und, besonders in der Position nach d oder t, im Westniederdeutschen und am Niederrhein regelmäßig zu g geschwächt wurde, sodass die Endung -gen entstand. Personen namens Brendgen leben heute vor allem im Rheinland, Hauptverbreitungsgebiet des Namens sind die Kreise Kleve und Wesel sowie Mönchengladbach, der Rhein-Kreis Neuss und Köln, auch in den umliegenden Kreisen und kreisfreien Städten des Rheinlandes leben zahlreiche Personen, die Brendgen heißen (siehe auch geogen).

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Brant hatte im Althochdeutschen mehrere Bedeutungen, darunter auch Schwert | © Susanne Jutzeler, Pexels-Lizenz
Bildunterschrift
Brant hatte im Althochdeutschen mehrere Bedeutungen, darunter auch Schwert | © Susanne Jutzeler, Pexels-Lizenz