Jörissen
Insgesamt vierzehn Nothelfer sind bekannt, einige Namen dieser dienen in unterschiedlichen Varianten auch als Basis heutiger Familiennamen, darunter etwa Görgens (aus Georgius) oder Nießen (aus Dionysus. Auch der Familienname Jörissen geht auf einen Namen dieser vierzehn Nothelfer zurück, nämlich auf Georg, der oft als Reiter auf einem Schimmel dargestellt wird während er einen Drachen bekämpft. Diese Darstellung beruht auf einer Legende, in der er ein Monster getötet habe, das ein junges Mädchen verschlingen wollte.
In Deutschland ist der Familienname Joerissen vor allem in Nordrhein-Westfalen und dort besonders im Rheinland verbreitet, die meisten Träger:innen dieses Namens leben im Kreis Heinsberg. Das Gebiet, in dem Menschen des Namens Joerissen wohnen, setzt sich in den Niederlanden fort. Dort ist der Name vor allem in der Form Jorissen belegt.
Der Rufname Georg fand in seiner lateinischen Form Georgius Eingang in das deutsche Nameninventar. Seinen Ursprung hat dieser in der griechischen Form georgós ‚Landmann, Bauer‘. Zunächst war Georg vor allem im Osten verehrt worden, durch die Kreuzzüge wurde er dann allerdings auch im Westen populär, sodass sein Name weite Verbreitung fand. Georg gilt zum einen als Patron der Reiter und Kreuzfahrer und zum anderen als Schutzpatron Englands (zu finden als das rote Kreuz auf weißem Grund in der Flagge Englands) wie auch der Pfadfinder.
Jörissen gehört zur großen Gruppe der Patronyme (= Vaternamen). Sie sind entstanden durch Nachbenennung nach dem Vater, häufig enthalten sie auch noch eine heute erstarrte Genitivendung wie etwa bei Dahmen oder Stoffels. Familiennamen wie Jörissen, die auf -issen enden, stammen häufig von aus dem Lateinischen übernommenen Rufnamen auf -i(u)s, wie etwa Antonius oder eben Georgius. Sie können entweder durch die Endung -en des schwachen Genitivs stammen (Jöris-en) oder aber, besonders am Niederrhein geläufig, mithilfe des Suffix -sen (von ehemals Sohn; Jöris-sen) entstanden sein.
