Groteklaes
Der heilige Nikolaus von Myra hat nicht nur den Brauch, am Abend vor dem 6. Dezember seine Schuhe vor die Haustür zu stellen, damit sie dann mit Süßigkeiten, Nüssen oder anderen kleinen Leckereien gefüllt werden, gebracht, sondern auch eine Vielzahl von Familiennamen. Neben vielen anderen lautet einer davon Groteklaes. Dieser Familienname ist nur in Nordrhein-Westfalen und dort besonders in der Städteregion Aachen sowie in den östlich angrenzenden Kreisen und auch noch vereinzelt in Essen und Remscheid zu finden (siehe geogen). Nikolaus geht auf den griechischen Rufnamen Nikólaos zurück und stammt vom griechischen Wort níke ‚Sieg‘ sowie als zweitem Bestandteil dem griechischen Nomen laós ‚Volk‘ und gelangte in der lateinischen Form Nicolaus in das deutsche Nameninventar. Verbreitung gefunden hat er wohl vor allem aufgrund der Verehrung des heiligen Nikolaus von Myra, der vermutlich im 3. und 4. Jahrhundert lebte und sowohl als Schutz- und Stadtpatron aber auch als Patron der Schüler:innen, der Studierenden, der Pilger und Reisenden und zahlreichen weiteren Gruppen bekannt ist.
-klaes ist dabei eine Schreib- und Lautvariante der Kurzform Kla(a)s, einer Kurzform des Rufnamens Nikolaus; die Buchstabenkombination ae steht für ein lang gesprochenes a (ähnlich wie das i bei Broich) oder seltener auch für eine Lautvariante mit dem Umlaut ä.
Der erste Teil des Familiennamens _Groteklaes _hingegen gibt eine persönliche Eigenschaft, die die Person näher spezifiziert, an. Dabei kann es sich sowohl um Körpergröße als auch um das Alter desjenigen Menschen handeln. Grote fungiert also als Übername und geht zurück auf den Namen Groth, allerdings ist bei Grote des finale -e nicht entfallen – es handelt sich hierbei um eine erstarrte Form, die von Vollformen wie Hans der Grote oder der grote Hans stammt. Ursprung ist das mittelniederdeutsche Adjektiv grōt ‚groß, gewaltig, viel‘ für jemanden, der besonders groß oder reich war, teilweise auch jemand mit hohem Rang oder Ansehen oder für den älteren von zwei Söhnen oder Brüdern. Teilweise kann Grote- auch vom mittelniederländischen groot (mit derselben Bedeutung wie mittelniederdeutsches grōt) stammen.
