Bähren

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Ob Hund, Katze oder Fuchs – Bezeichnungen für Tiere können auch als Familiennamen dienen. Meist werden dabei die Eigenschaften, die den Tieren zugesprochen werden, auf die Menschen mit entsprechendem Familiennamen übertragen. So kann der Familienname Bähren als Übername interpretiert werden, also für einen starken, mutigen oder kräftigen Menschen verwendet worden sein. Seinen Ursprung hat der Familienname im mittelhochdeutschen Wort bër, das im Mittelniederdeutschen bare ‚Bär‘ lautet. Möglich ist aber auch, dass nicht der Name des Tieres dem Familiennamen zugrunde liegt, sondern ein deutscher Rufname mit dem Namenglied althochdeutsch bero sowie altsächsisch bero, bern ‚Bär‘. Dann ginge der Familienname Bähren entweder auf den einstämmigen Rufnamen Bero zurück oder auf eine Kurzform zu Vollformen wie Berwin oder Berwart.

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Stärke, Mut und Kraft – Attribute wie diese wurden häufig auch den ersten Menschen namens Bähren zugesprochen | © Jean-noël Lafargue, Free Art License
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Stärke, Mut und Kraft – Attribute wie diese wurden häufig auch den ersten Menschen namens Bähren zugesprochen | © Jean-noël Lafargue, Free Art License

Beiden Interpretationen ist jedoch eines gemeinsam – an die Grundform Bähr- wurde jeweils die Endung -en angehängt. Familiennamen beinhalten häufig noch diese alten Genitivendungen (wie bei des Löwen oder des Herren). Diese Formen zeigen bei Familiennamen Abstammung an und sind meist aus Konstruktionen wie Jan Bähren Sohn entstanden. Im Laufe der Jahrhunderte ist dann der Zusatz Sohn entfallen, die Endung -en ist jedoch erhalten geblieben und zeigt noch an, dass die heutigen Träger:innen des Namens einen Vorfahren oder eine Vorfahrin hatten, der:die nach den Charakteristika eines Bären (wie Stärke, Mut oder Kraft) bezeichnet wurde oder einen Rufnamen wie Bero trug.

Menschen, die Bähren heißen, wohnen vor allem in Rheinland-Pfalz sowie im Rheinland und dort vor allem im Kreis Mönchengladbach und den angrenzenden Kreisen.