„Dat Portal" op jück: Basel
Geplant war mein Zwischenstopp am Basler Schweizer Bahnhof nicht. Aber als Sprachwissenschaftlerin konnte ich mich trotzdem über eine unfreiwillige Änderung meiner Reiseroute freuen, denn dadurch hatte ich die Möglichkeit, Beispiele für Schweizerdeutsch zu sammeln. Kommen Sie gerne mit, während ich Sie sprachlich durch den Bahnhof führe, sodass Sie mehr als nur Bahnhof verstehen.
Beginnen wir mit einer grundsätzlichen Einordnung: Basel liegt im alemannischen Dialektgebiet, das sich etwa von Pforzheim bis in die Südschweiz und vom Elsass bis Augsburg erstreckt. Dieses Gebiet zählt zu den oberdeutschen Dialekten, wie auch das Bairische.
Die französische Sprache hat das Deutsche schon lange beeinflusst. Das gilt für die rheinischen Dialekte, aber in stärkerem Maß für das Schweizerdeutsche, da die Schweiz bekanntlich viersprachig (Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch) ist. Ein Billet wird man an deutschen Bahnhöfen, die standarddeutsch im Sinne der Bundesrepublik beschriftet sind, nicht finden (wohl aber im Sprachgebrauch einiger Dialektsprechenden). In der Schweiz hingegen ist dieser Begriff geläufig. Zu den französischen Wörter, die in der Schweiz, aber nicht in der deutschen Alltagssprache üblich sind, zählen unter anderem Velo (Fahrrad), Trottoir (Gehweg), merci (danke) und adieu (auf Wiedersehen).