der/die/das Sellerie
Es geht um das Wortgeschlecht von Sellerie. Dabei zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der themengleichen Dialektkarte: Grün und rot in „bunter“ Mischung: der Sellerie, die Sellerie. Wie im Dialekt ist der Sellerie (grün) besonders häufig am nördlichen Niederrhein und im Bergischen Land. Gelb (dat oder das Sellerie) kommt auf der Regiolektkarte insgesamt seltener vor, es erscheint nur zweimal (Jülich, Hürth); in drei weiteren Kommunen wurde dat/das Sellerie auf je einem Fragebogen genannt: in Krefeld, Mönchengladbach und Düsseldorf. Bei anderer Fragestellung hätten es vielleicht mehr Nennungen für den Regiolekt werden können: Auf dem ILR-Fragebogen 8 (2005) waren als anzukreuzende Alternativen lediglich die Sellerie und der Sellerie angeboten worden; dat/das mussten die Gewährsleute unter „andere“ hinzufügen. Dagegen war auf dem Dialektfragebogen (ILR-Fragebogen 9, 2011) die Frage offen, also ohne Antwortvorgaben, gestellt worden.
Man kann vielleicht davon ausgehen, dass die meisten Menschen im Rheinland das Genus (Wortgeschlecht) von Sellerie unkritisch verwenden: Sie werden, ob sie nun zu der Sellerie oder die Sellerie tendieren, nicht in einem Wörterbuch nachschlagen, was denn "richtig" ist. Für sie wird die Sellerie, falls dies ihre individuelle Variante ist, auch als standardsprachlich („hochdeutsch“) gelten.