der/die/das Sellerie

Text

Der Sellerie oder die Sellerie – beide Wortgeschlechter sind in den Dialekten des Rheinlands anzutreffen. Sogar dat Sellerie ist zu hören (wobei für Sellerie verschiedene Lautformen begegnen, siehe unten). Auf der Karte kommen diese Varianten in bunter Mischung vor.

Wenn die Angaben im großen "Rheinischen Wörterbuch" zutreffen, haben die Dialektsprecher im Rheinland vor einem Jahrhundert Sellerie als Femininum (die S.) gebraucht. Für das Gebiet zwischen Kleve und Eifel (und weiter bis jenseits der Mosel) wird im Band 8 des Wörterbuchs nur dieses Wortgeschlecht verzeichnet (RhWB Bd. 8, S. 74). Auf der vorliegenden Dialektkarte wären die roten Punktsymbole dann als Überreste anzusehen. Grün (der S.) stünde dann für eine Übernahme des Wortgeschlechts aus der überregionalen Sprache. Die grünen Symbole treten massiert im Bergischen Land südlich von Cronenberg (Wuppertal) und am nördlichen Niederrhein in Erscheinung. Es fällt auf, dass in der Südwestecke, im Raum Hellenthal-Blankenheim, vergleichsweise oft gelbe Symbole auftauchen (dat/et S.).

Bild
der / die / dat Sellerie | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
der / die / dat Sellerie | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0

Auf der Karte "versteckt" sich sehr viel Variation hinter den eingetragenen Symbolen, was am Kartierungsverfahren liegt: Wurde für einen Ortspunkt eine der Varianten häufiger als die andere(n) gemeldet, wurde sie für die betreffende Mundart eingezeichnet, was bedeutet, dass die tatsächlich für diesen Ortsdialekt gemeldete Varianz reduziert wurde. Wenn zwei oder mehr Varianten gemeinsam die erste Stelle einnahmen, erhielt dieser Ort die Farbe Lila (in der Legende: "anders").

Die in den Dialekten zu hörenden Lautvarianten unterscheiden sich deutlich von standardsprachlichem Sellerie: Es sind Zelderey (oder Zelderie) im Norden und Zellerey (oder Zellerie) im Süden (RhWB, Bd. 8, S. 74; in geänderter Schreibung).

Die Karte basiert auf einer Fragebogenerhebung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte aus dem Jahr 2011.