Pfennings

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Familiennamen sind allgegenwärtig und können unterschiedliche Ursprünge haben. Ein interessanter, weil relativ seltener Name, der mit der ehemaligen Währungseinheit Deutschlands zu tun hat und hauptsächlich im Rheinland belegt ist, ist Pfennings. Die Herkunft dieses Familiennamens, der besonders an der Grenze zu den Niederlanden (siehe geogen) zu finden ist, lässt sich leicht erklären. Er geht zurück auf unsere ehemalige Geldeinheit Pfennig, die schon sehr alt ist. Bereits unter Karl dem Großen im 9. Jahrhundert wurden die ersten Pfennige, die damals noch aus Silber waren und einen deutlich höheren Wert als unsere Pfennige hatten, geprägt.

Ursprünglich lautete die Bezeichnung dieser Münze Pfenning – mit einem zusätzlichen n in der zweiten Silbe. So findet sich im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm, dass Pfennig auf mittelhochdeutsch phenninc, phennic sowie mittelniederdeutsch pennink mit der Bedeutung 'Münzstück, Geld, Pfennig' zurückgeht. Woher genau das Wort stammt und ob der Ursprung eventuell bei Pfand liegt, ist nicht zufriedenstellend geklärt. Im Laufe der Zeit wurde bei Pfenning das n getilgt, um das Wort leichter auszusprechen, zum anderen hat ein Lautwandel (Zweite Lautverschiebung) zudem dazu geführt, dass aus älterem p (pennink) im Anlaut der Laut pf wurde. In den Dialekten des Rheinlands ist aber bis heute die ältere Form Penning (in verschiedenen Lautformen) belegt (RhWB, Band 6, Sp. 701f.).

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Pfenning aus dem Jahr 1821 | © Hermann Junghans, CC BY-SA 3.0
Bildunterschrift
Pfenning aus dem Jahr 1821 | © Hermann Junghans, CC BY-SA 3.0

Pfennings ist wohl ein Übername, der auf Pfenning zurückgeht und früher einen Bauern bezeichnete, der Abgaben an seinen Herrn machen musste. Diese Abgaben sollten allerdings nicht in Naturalien wie Korn, Hühner oder Eiern geleistet werden, sondern in Geld. Der erste Träger des Familiennamens Pfennings war also ein Nachfahre so eines Bauern, was durch den patronymisch starken Genitiv -s angezeigt wird. Seltener konnte Pfennings auch als Berufsname für einen Münzer dienen.