Erft
In vielen Fällen sind Namen von Flüssen und Seen die ältesten überlieferten sprachlichen Zeugnisse einer Region. So können die Benennungen oftmals den vordeutschen/alteuropäischen Gewässernamen zugeordnet werden, d. h. es handelt sich um "Namen, für die nachgewiesen werden kann, daß sie im germanischen Teil des deutschen Sprachgebiets bereits vor der Germanisierung existierten und in die Sprache der Eroberer übernommen wurden" (Greule 1985, S. 2088). Um einen solch alten Namen handelt es sich auch bei dem Flussnamen Erft.
In einer Urkunde aus dem Jahr 796 wird der Ort ad crucem mit den Wiesen in ripa fluuii arnapi ('an den Ufern des Flusses Arnapi') an einen Priester Ludger verschenkt; 816 ersteht ein Bischof Hildigrim Teile eines Forstes que est super fluuio arnapa ('der oberhalb vom dem Fluss Arnapa ist'). Ähnliche Zeugnisse finden sich auch in den folgenden Jahrhunderten. Ab 1159 sind Formen mit l statt n belegt: Arlefe, Arlepha u.ä. Aus dem Jahr 1456 ist dann auch ein Beleg aus einem deutschen Text überliefert: die Arffe. Zu Erft wandelt sich der Name durch Zusammenschmelzen von rl zu r, durch Hebung von a zu e und durch Ergänzung eines t; alles lautliche Veränderungen, die regelmäßig im Rheinischen vorkommen.