Kuhnekath (Issum)
Kuhnekath gehört zu den selteneren Familiennamen in Deutschland. Verbreitet ist er vor allem im Kreis Kleve; die meisten der übrigen Namenträger:innen wohnen wohl ebenfalls am unteren Niederrhein. Dass nicht so besonders viele Menschen diesen Namen haben, wird von seiner Entstehungsgeschichte abhängen: Vermutlich ist der Name Kuhnekath an nur wenigen Orten entstanden, vielleicht sogar an nur einem einzigen. Das wäre dann Issum im heutigen Kreis Kleve gewesen.
Im Jahre 1528 muss in Issum die Coenen Kaett Abgaben entrichten an den Besitzer des Hauses Geisberg. Als Kaett (in unterschiedlicher Schreibung) bezeichnete man damals ein kleines landwirtschaftliches Anwesen, kleiner als ein Hof oder ein Gut. Heute spricht man am Niederrhein von einer 'Kate' oder einer 'Katstelle'. Anderswo kennt man dafür den 'Kotten'.
Die Coenen Kaett taucht 1612/1613 dann unter dem Namen Cunenkaeth in den Quellen wieder auf. Der erste Namenbestandtteil (Coenen, Cunen) ist identisch mit dem heutigen Familiennamen Coenen (Koenen, Kuhnen u. ä.). In Coenen steckt Coen, eine Kurzform des Rufnamens Coenrad (Konrad). Die Coenen Kaett (1528) wird ihren Namen einem Coen oder einer Familie namens Coenen verdankt haben.
Im Jahre 1648 lebt die Familie von Derich Koenkaett auf der Kate, der Mann wird in der Quelle als 'Kaeter', also als 'Kötter', bezeichnet. Sein Sohn wird 1685 Henrich Koenekaet genannt. In der Geschichte Issums begegnen in der Folge immer wieder Personen dieses Namens, so zum Beispiel im Jahre 1808, als ein Peter Weyers modo Koenekath in den Standesamtsunterlagen auftaucht. Er hieß also 'Weyers oder [= modo] Koenekath'.