Küpper

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Unsere heutigen Familiennamen sind oft Zeugen vergangener Zeiten: Oft konservieren sie (regionale) Bezeichnungen für Berufe, die es heute nicht mehr oder nur sehr selten gibt. Sind solche Familiennamen heute noch weit verbreitet, können wir davon ausgehen, dass das entsprechende Handwerk einmal von sehr vielen Menschen ausgeübt worden ist.

Ein besonders gutes Beispiel hierfür ist der Beruf des Fassbinders: Ehemals eine sehr weit verbreitete Tätigkeit, heute seltenes Spezialhandwerk. In den verschiedenen Regionen des deutschen Sprachgebiets wurde das Handwerk unterschiedlich bezeichnet, dieser Variantenreichtum zeigt sich auch heute noch bei den Familiennamen: BöttnerBöttcherBinderSchäfflerKüfer und Küp(p)er lauten die verbreitetsten Namen.

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Die Bezeichnungen für Böttcher in den Mundarten des ehemaligen deutschen Sprachgebiets | aus: König/Elspaß/Möller 2015, S. 193
Bildunterschrift
Die Bezeichnungen für Böttcher in den Mundarten des ehemaligen deutschen Sprachgebiets | aus: König/Elspaß/Möller 2015, S. 193

Im Rheinland sind zwei Familiennamen (mit zahlreichen Lautvarianten) besonders verbreitet: Küpper (Küper, Küppers, Cüpper, Kueppers, Kupper…) und Faßbender (Faßbinder, Fahsbender, Fas(s)bender, Faßbänder…). Küpper & Konsorten, die im gesamten Rheinland verbreitet sind, gehen auf das mittelniederdeutsch Wort kōpe ‚Gefäß‘ zurück, das wiederum vom mittellateinischen cōpa ‚Tonne, größeres Holzgefäß‘ abgeleitet wurde (aus der gleichen Wortfamilie stammt auch der Kübel). In den Dialekten des Rheinlandes heißt ein Bottich, Fass oder Kübel immer noch Kuppe oder Küppe (RhWb, Bd. 4, Sp. 1748). Die Berufsbezeichnung ergibt sich also aus dem Produkt, das der Handwerker herstellte: ‚der, der Kuppe(n)/Küppe(n) herstellt‘.

Die verschiedenen Varianten des Familiennamens sind heute im Rheinland unterschiedlich weit verbreitet: Küpper findet sich im gesamten Gebiet, Küper eher im Norden am Niederrhein und Cüpper fast ausschließlich im Raum Aachen. Küppers begegnet ebenfalls überall im Rheinland, hier steht die Berufsbezeichnung im Genitiv (wie etwa auch bei Schmitz).