Neusser Hochdeutsch
Wie wird es ausgesprochen? - Eine Stichprobe
Liegt die Schule oder das Studium erst einmal hinter ihnen, geraten viele Menschen nur noch selten in die Verlegenheit, einen Text laut vorlesen zu müssen. Für Lehrer:innen oder Rechtanwält:innen mag der Vortrag eines geschriebenen Textes zum Alltag gehören, in vielen Berufen ist diese Fertigkeit nicht gefragt. Und doch gehört das Lesehochdeutsch heute zu den Sprachproben, die Linguist:innen sammeln, um das Hochdeutsche in all seinen lokalen und regionalen Varianten beschreiben zu können (siehe z. B. Elmentaler und andere 2006). Die Rheinische Landeskunde hat im Sommer 2008 entsprechende Tonaufnahmen in Neuss gemacht.
Bei diesem Projekt machten insgesamt 29 Personen verschiedenen Alters mit. Ihnen wurde ein hochdeutscher Text mit der Bitte vorgelegt, ihn laut vorzulesen. Vor ihnen stand dabei ein Mikrofon, das zu einem digitalen Aufnahmegerät gehört. Ob jede Gewährsperson in diesem Moment versucht hat, ihr "Höchstdeutsch" zu sprechen, lässt sich nicht genau sagen. Die meisten empfanden das ganze Arrangement jedoch als eine eher "offizielle" Situation, zu der das Mikrofon und die (in den meisten Fällen gegebene) Fremdheit der Aufnahmeleiterin beitrugen. Die Aufnahmen wurde von Sonja Klaverkamp, Praktikantin in der Rheinischen Landeskunde, gemacht.