ZOOsamme STARK! Dialektales im Kölner Zoo
Kölsch ist wohl der bekannteste Dialekt des Rheinlands – und auch deutschlandweit hat er eine Sonderstellung. Wohl in kaum einer anderen Großstadt spielt der Dialekt noch so eine große Rolle, sei es als tatsächlich gesprochene Alltagssprache oder als Identifikationsmerkmal, dem man im Stadtbild immer wieder begegnet und das auch medial und materiell.
Auch im Kölner Zoo kann man das Kölsche antreffen, zum Beispiel im Titel einer Broschüre des Vereins „Freunde des Kölner Zoos e.V.“. ZOOSAMME STARK! steht darauf in großen Lettern geschrieben, ein witziges Spiel mit dem Wort Zoo und dem Kölschen. Denn das standarddeutsche Wort zusammen lautet hier zosamme (mit langem o)!
Kennt man einige kölsche Wörter, fällt schnell auf, dass die Entsprechung hochdeutsches langes u = kölsches langes o oft vorkommt: Bloot 'Blut', Fooß 'Fuß', Jrooß 'Gruß', Koo 'Kuh' oder Stohl 'Stuhl'. Auch das – im Vergleich zum Standarddeutschen zusammen – fehlende n am Wortende hat im Kölschen System: In verschiedenen Wortarten enden Wörter auf -e und nicht wie im Hochdeutschen auf -en. Dies betrifft sowohl Substantive (Bere 'Birnen', Düüre 'Türen', Segge 'Seiten'), Verben in verschiedenen Flexionsformen (esse 'essen', mir komme 'wir kommen', se saache 'sie sagen') als eben auch Adverbien (buse 'außen', medse 'mitten', zosamme 'zusammen'). Beide Phänomene kommen übrigens nicht nur im Kölschen, sondern auch in anderen ripuarischen Dialekten vor.