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Schänzchen

Erklärung

"Schänzjen", in der Wendung "sich zum Schänzchen arbeiten" 'abrackern, zu hart arbeiten, sich ohne Aussicht auf Erfolg abmühen': "Bei der alten Kiste arbeiteste dich zum Schänzchen. Bei sieben Kindern kanns de dich zum Schänzchen arbeiten."

"zum Schänzjen lachen" 'sich totlachen'

"zum Schänzchen laufen" 'etwas ewig lang suchen müssen'

"sich zum Schänzchen suchen" 'oft vergebliches, langwieriges Suchen'

"sich ein Schänzchen anfressen" 'sich einen dicken Bauch anessen'.

Die Wendung benutzen Sprecher und Sprecherinnen im zentralen Rheinland. Eigentlich ist das "Schänzchen" die Bezeichnung für ein Bündel Brennholz oder ein Bündel abgeschnittener Reben zum Anzünden des Herdfeuers, in Köln-Frechen auch die scherzhafte Bezeichnung für ein Butterbrot.

Fund im Text:
Frechen auch die scherzhafte Bezeichnung für ein Butterbrot.

Butter

Erklärung

Nur in der Wendung "Butter bei de Fische" 'zu Potte kommen, Ernst machen, Schluss machen mit zögerlichem Verhalten, Aufforderung zum Beenden des Herumtaktierens': "Nu mach ma Butter bei die Fische, wat willse denn nu für dat Auto haben. Jetz aber Butter bei de Fische. Tu ma Butter bei die Fische und sag was da zwischen dir und dem Peter läuft!"

("gute Butter" siehe "gut"). "Butter" kann auch, vor allem im Bergischen Land, die Bezeichnung für ein geschmiertes Butterbrot sein: "Nu mach mir ma noch en Butter!"

"buttern", "reinbuttern" 'einen Stich wertvoll, teuer machen beim Skat': "Bisde bescheuert, dem deine Zehn reinzubuttern? Wieso hasse nich dein As beim Pikbauer reingebuttert?"

"Butterlocken" 'fettige Haare'.

Fund im Text:
Bergischen Land, die Bezeichnung für ein geschmiertes Butterbrot sein: "Nu mach mir ma noch en Butter!" "buttern",

Schnitte

Erklärung

'Butterbrot': "Ich mach mir ne Schnitte. Und wenn der Besuch bis abends blieb, machte Mama schnell noch en paar Schnittchen (halbe, belegte Brotscheiben)."

In der Wendung "keine Schnitte haben" 'keine Chance' haben: "Hömma, bei der hasde keine Schnitte. Da kommsde nich zum Zug."

Zwar kommt "keine Schnitte haben" im Sprachgebrauch wohl häufiger vor, als das Gegenteil, aber man kann sehr wohl auch "eine Schnitte haben", wenn zum Beispiel eine Freundin "Un Du-meins werklesch, datte bei dem Kerl ne Schnitte has?" sagt, geht es darum, ob diese bei dem benannten männlichen Wesen wohl wird landen können.

Eine "Schnitte" kann auch für eine 'attraktive und bewunderte Frau' stehen: "Boh, hasde die tolle Schnitte da gesehen?"

Auch die Verkleinerungsform "Schnittchen" bedeutet 'tolle Frau': "Klasse Schnittchen, wat der sich da an Land gezogen hat."

Fund im Text:
'Butterbrot': "Ich mach mir ne Schnitte. Und wenn der Besuch

schmieren

Erklärung

Tut man sich im Rheinland ein "Bütterken": "Ich schmier mir en Butterbrot mit Leberwurst. Schmierse mir ma eben en Dubbel, ich hab Hunger. Für die Arbeiter war ich den ganzen Tach nur Brote am schmieren."

Dazu gibt es auch extra "Schmierwurst" (Teewurst) und "Schmierkäse" (Schmelzkäse).

"Schmier" (zäh haftender Schmutz, öliger Belag) kann überall dran sein, auch in den Haaren: "Wat hasde von Schmier inne Haare? (Haargel) Wat hasse dir denn da inne Haare geschmiert? Wie kommt der Schmier denn schonn widder anne Hose?"

"Schmier" kann auch eine 'Tracht Prügel' sein.
"schmieren": "Ich schmier dir gleich eine (schlagen, hauen). Gleich krisse eine geschmiert."

Gerne wird auch beim Skat "geschmiert" (einen Stich teuer, wertvoll machen).

"in die Haare schmieren" Ausdruck der Ablehnung: "Jetzt brauchst du mir auch kein Geld mehr zu leihen, das kannst du dir in die Haare schmieren! Dein Mitgefühl kannsde dir inne Haare schmieren."

"schmierig" 'eklig, verkommen': "Boh der Typ, dat is son ganz Schmierigen."

"Schmierlapp" 'Dreckspatz': "Du alter Schmierlapp, wisch dir ma den Mund ab."

"anschmieren" 'vergackeiern': "Jetz bisse aber angeschmiert."

"einschmieren" 'eincremen, einreiben': "Kannse mir ma den Rücken mit Sonnencreme einschmieren."

Fund im Text:
Rheinland ein "Bütterken": "Ich schmier mir en Butterbrot mit Leberwurst. Schmierse mir ma eben en Dubbel,
Fund im Text:
Gelderland und Overijssel auch in der Bedeutung 'Butterbrot', scheinen die Belege im Westmünsterland und

klätschich

Erklärung

"kletschich", "klitschich" 'feucht klebrig', besonders bei Kuchen, die nicht ganz durch sind: "Willze noch en Stück von dem Schockeladenkuchen? Nee danke, der is mir ehrlich gesacht zu klätschich."

Die klitschigen Teile eines Kuchens sind die "Klitschstreifen", den man deshalb auch gleich "Klätschkuchen" nennen kann.

Auch Haare können "klätschich" sein, oder "angeklätscht" aussehen, dies passiert vor allem dann, wenn zuviel "Klätsch" (Haargel) verwendet wurde. Dann hat man einen "Klätschkopp": "Getz wasch dir ma vernünftich die Haare, mit dem Klätschkopp kannze do nich nache Omma hin, wie sieht dat denn aus?"

"Klitschauge", "Klätschauge" 'entzündetes oder lädiertes Auge': "Wie sieht der denn aus, der hat ja ein Klitschauge."

Der "Murenklätscher" hat das Klätschen gar zu seinem Beruf gemacht, es handelt sich hierbei um einen Maurer.

Ebenfalls geklätscht wird der "Klatschkies", hierbei handelt es sich um Quark, den man besonders gut auf ein Butterbrot "klätschen" kann (siehe dort).

"klätschen" 'an oder gegen etwas klatschen, kleben': "Der hat sich mit Jeel die Haare an der Kopp jeklätsch. Die ham die Tapeten krumm un schif an die Wand geklätscht. Pass auf, gleich krisde eine geklätscht (schlagen)."

Dass man etwas "anklätschen" oder "dranklätschen" kann und es dann dem entsprechend aussieht, gibt es im Übrigen nicht nur bei Haaren: "Boh nää, wie kammer so wat bauen, die Kirch sieht ja jetz wie anjeklätsch aus neben däm Riesn-Hotel! Ach weißde, die koomijen Taschen, die de jestern an di Botz noch dranjeklätschd has, di dääd-isch widder abtrennen." In der Kantine die Bedienung: "Samma, der Teller is doch schon voll, wo soll-isch jetz mim Jemüüse hin? Ach isch klätsch-ed einfach drübber, darf isch?"
Da kann man auch "draufklätschen" und "dabeiklätschen" und "drübberklätschen".

Bei Überstunden hat man noch "nen Klätsch hintendrauf" (Extrageld, Nachschlag, Nachtisch) in der Lohntüte.

Fund im Text:
es sich um Quark, den man besonders gut auf ein Butterbrot "klätschen" kann (siehe dort). "klätschen" 'an