Wenn Sprachen aussterben
Eine Sprache gilt als tot, wenn sie niemand mehr spricht. Man könnte auch sagen, dass sie bereits tot ist, wenn es nur noch eine:n Sprecher:in gibt, da es keine andere Person gibt, mit der man in dieser Sprache kommunizieren könnte. Bedrohte Sprachen sind Sprachen, die von Kindern nicht mehr als Erstsprache gelernt werden und daher vom Aussterben bedroht sind. Wenn eine bedrohte Sprache nicht dokumentiert wird, ist jedes Wissen über sie für immer verloren, sobald der/die letzte:r Sprecher:in stirbt.
Das Aussterben einer Sprache unterscheidet sich vom natürlichen Sprachwandel. Alle Sprachen sind variabel und unterliegen einem ständigen natürlichen Wandel. Über die Zeit hinweg kann durch den Sprachwandelprozess eine neue Sprachstufe entstehen, wie beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen. Eine Sprache kann sich sogar so stark verändern, dass das, was daraus entsteht, als eine andere Sprache angesehen wird. Beispielsweise führte der Sprachwandel des Lateinischen zur Entstehung der modernen romanischen Sprachen, die noch immer mit dem Lateinischen verwandt sind.