Dialekt in Keyenberg und Umgebung
Im Rahmen des Projekts „Zur Rolle des kulturellen Erbes in Strukturwandlungsprozessen. Die Dörfer der Erkelenzer Börde“ erforschen die Kolleg:innen der Alltagskultur den Umsiedlungsprozess im Braunkohlerevier.
Seit 2019 begleiten die Mitarbeiter:innen des ILR Menschen im Erkelenzer Stadtteil Keyenberg vor, während und nach ihrem Umzug in den neuen Ort Keyenberg-neu. Nähere Informationen zu diesem Projekt gibt es hier.
In diesem Kontext haben sich die Sprachwissenschaftlerinnen des ILR gefragt: Was passiert eigentlich mit dem Dialekt von Keyenberg (genauso wie mit dem der Nachbarorte Berverath, Kuckum, …) durch die veränderte Lebenssituation der Menschen? In den letzten Jahrzehnten ist der Dialekt als Alltagssprache in allen rheinischen Orten weniger geworden und gerade bei den jüngeren Generationen durch eine standardnähere Sprache ersetzt worden. Wenn nun Nachbarschaften, die seit Jahrzehnten bestanden und in denen noch aktiv Dialekt gesprochen wurde, durch die Umsiedlung zerrissen werden, was passiert mit dem Dialekt? Verschwindet er noch schneller? Treffen sich die ehemaligen Nachbar:innen dennoch weiterhin, um sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten? Kommt es an den neuen Wohnorten zu Kontakt mit Sprecher:innen anderer Dialekte?