Reflexiv gebrauchte Verben
Der Vergleich der Standardsprache mit der (rheinischen) Umgangssprache macht immer wieder deutlich: In der Alltagssprache sind häufig Varianten zu finden, die es im Hochdeutschen (offiziell) nicht gibt. Das rührt daher, dass die Umgangssprache mit grammatischen Konventionen häufig etwas freier und unkonventioneller umgeht, als die Duden-Norm es vorschreibt. Einige so entstandene Formen bleiben immer Zeichen der alltäglichen Sprechsprache, andere werden auf Dauer so üblich, dass sie schließlich in die Standardsprache eingehen.
Dies zeigt sich sehr deutlich bei reflexiven oder besser reflexiv gebrauchten Verben. Im Wörterbuch der rheinischen Alltagssprache liegen zahlreiche Satzbeispiele vor, die zeigen, dass im Regiolekt sehr viel mehr Verben reflexiv verwendet werden können als in der Standardsprache:
Trink dir doch noch en Bier, auf einem Bein kann man nicht stehen.
Et geht sich darum, dat du hier unterwünscht bist!
Zieh bei Tante Marta bloß die Schuhe aus, die hat sich doch so mit ihrem Parkett!