"Schicht im Schacht"
Im Herbst 2019 führte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte eine Erhebung zu Bekanntheit und Verwendung von einzelnen Redewendungen in den Landkreisen und Städten des Rheinlandes und des Ruhrgebietes durch. Auch Schicht im Schacht war Teil dieser Online-Erhebung. Als Bedeutung ist im gesamten Untersuchungsgebiet 'endgültig vorbei sein, Schluss' verbreitet: Jetz ist aber endgültig Schicht, ihr geht jetz nach Hause. Wat is? Nix is, Schicht is! Komm, wir machen Schicht, dat bringt eh nix mehr! (Wörterbuch der rheinischen Alltagssprache). Auffällig ist, dass die Wendung, etwa im Gegensatz zu auf den letzten Stipp oder den Molli mit jemandem machen, in allen Regionen nahezu gleich bekannt ist. So gaben sowohl Gewährspersonen am Niederrhein als auch jene am Selfkant, im zentralen Rheinland um Köln und Bonn, im Bergischen Land sowie im Ruhrgebiet an, die Wendung zu kennen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden meldete zudem, Schicht im Schacht auch in der Alltagssprache zu verwenden.
Betrachtet man das Alter der Gewährspersonen zeigt sich hingegen ein etwas anders Bild: Während in Altersgruppe 1 (vor 1945 geboren) die Wendung bei etwa 20% dieser Altersgruppe unbekannt ist und sie von knapp einem Drittel der ältesten Teilnehmenden verwendet wird, steigt die Zahl derjenigen, die Schicht im Schacht in ihrer Alltagssprache nutzen in Altersgruppe 2 (1946-1965) an, in Altersgruppe 3 (1966-1987) und 4 (1988-2009) unserer Erhebung kennen und verwenden dann über 80% der Teilnehmenden dieser Altersgruppe die Wendung aktiv.