"etwas mit Schmackes tun"
Redewendungen sind äußerst beliebt, einige von ihnen sind im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt, andere wiederum nur in bestimmten Regionen. Das gilt natürlich auch für einige rheinische Wendungen. Um herauszufinden, wie die Bekanntheit und Verwendung von einzelnen Redewendungen in den Landkreisen und Städten des Rheinlandes und des Ruhrgebietes aussieht, führte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (ILR) im Herbst 2019 eine Online-Erhebung durch. Neben Schicht im Schacht, Pannas am Klappmast oder noch nicht am krusen Bäumchen vorbei sein, enthielt der Fragebogen auch die Wendung et_was mit Schmackes machen_, die im gesamten Untersuchungsgebiet mit der Bedeutung ‚etwas mit Kraft/Schwung/Wucht machen/tun‘ bekannt ist: Da war echt Schmackes hinter dem Schlach. Nu hau ma drauf, aber mit Schmackes! Der is da aber mit Schmackes inne Kurve gegangen. (Wörterbuch der rheinischen Alltagssprache).
Nach Auswertung der Online-Erhebung zeigt sich für etwas mit Schmackes machen, dass die Wendung in allen Regionen bekannt ist. So meldeten sowohl Teilnehmende vom Niederrhein wie auch vom Selfkant, dem zentralen Rheinland, dem Bergischen Land und dem Ruhrgebiet, dass sie die Wendung kennen. Etwa 75% aller Gewährspersonen gab zudem an, die Redewendung auch in der Alltagssprache zu verwenden. Weniger als 5% kannten etwas mit Schmackes machen hingegen gar nicht. Schaut man sich die Verbreitung der Bekanntheit nach dem Alter der Gewährspersonen an, zeigt sich ein etwas anderes Bild: Von Altersgruppe 1 (vor 1945 geboren) bis Altersgruppe 4 (1988-2009) steigt die Zahl derer, die angaben, die Wendung zu kennen und auch zu verwenden, kontinuierlich an. Bereits bei den ältesten Teilnehmenden liegt der Wert bei etwa 70%, die übrigen 30% kennen immerhin etwas mit Schmackes machen. In Altersgruppe 4 steigt dann die Bekanntheit und Verwendung der Wendung auf über 90%, es gibt bei den jüngsten Gewährspersonen kaum jemanden, dem oder der die Redewendung nicht bekannt ist.