Lautung und Grammatik

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Dabei gehen viele abweichende Lautungen der Regiolekte auf die Dialekte der jeweiligen Region zurück; es gibt aber auch Fälle, in denen sich neue Varianten in der regionalen Umgangssprache entwickeln. Dann entstehen Formen, die weder im Dialekt noch in der deutschen Standardsprache vorkommen. Auch die Dialekte des Rheinlandes unterscheiden sich naturgemäß in ihrer Aussprache an vielen Stellen von der deutschen Standardsprache. Das dahinterstehende System ist in mancherlei Hinsicht ziemlich komplex: So entsprechen dem hochdeutschen 'g' je nach Region im Rheinland etwa bis zu vier unterschiedliche Laute, die in klar definierten Positionen auftreten: So zum Beispiel im Ripuarischen das /j/ im Anlaut eines Wortes: jut 'gut', Jaade 'Garten', jejange 'gegangen'.

Und auch die Grammatik der Dialekte und Regiolekte des Rheinlandes weisen Besonderheiten auf. So zum Beispiel bei der dialektalen Bildung von Verkleinerungsformen am Niederrhein (Männeke 'Männchen'), bei der Verwendung von Präpositionen im Dialekt (nohm Marie jonn 'zu Marie gehen') oder der Gebrauch von kriegen im Regiolekt (Krichste noch ‘n Bier? 'Bekommst/Kriegst du noch ein Bier?').

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Tonhöhenverlauf | © Grooveaddicted, Pixabay-Lizenz
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