Düren
Düren liegt am Nordrand der Eifel zwischen Aachen und Köln und damit mitten im ripuarischen Sprachgebiet, ähnlich wie auch Beggendorf, Gangelt oder Werthhoven. Im Jahr 2022 feiert die Stadt ihr 1275-jähriges Jubiläum.
Der Dürener Dialekt weist einige lautliche wie grammatische Besonderheiten auf, die teilweise auch in anderen ripuarischen Dialekten zu finden sind. Zum einen etwa das „fehlende“ -n am Ende von Verben oder auch Substantiven, wie dies auf dem Wenkerbogen für Düren von 1884/85 ersichtlich wird: Dort finden sich zum Beispiel die Verbformen schnege ‚schneien‘ oder kauche ‚kochen‘ sowie die Nomen Kolle ‚Kohlen‘ und Kooche ‚Kuchen‘, die im Standarddeutschen auf -n enden, welches im Dialekt der Eifelstadt aber getilgt wurde. Ein weiteres typisches Merkmal des Ripuarischen, das sich auch im Dürener Dialekt findet, ist die Velarisierung. Auf dem Wenkerbogen der Stadt zeigen sich folgende Beispiele: onge ‚unten‘, Angere ‚Andern‘, Honk ‚Hund‘, Kengerei ‚Kinderei‘ oder Weng ‚Wein‘ sind hier etwa zu lesen. Diese Wörter weisen anstelle eines n, t oder nt jeweils ng, nk oder k auf. Zudem ist mit Blick auf lautliche Eigenschaften des Dürener Dialektes festzuhalten, dass die Zweite Lautverschiebung nur in Teilen durchgeführt wurde. So hat zwar die „Verschiebung“ von k > ch und t > ts/s stattgefunden, das initiale p ist aber erhalten geblieben, wie an Satz 4 des Dürener Wenkerbogens von 1884/85 deutlich wird:
Dä gode ahle Mann ehs mett dämm Päat dorch ett Ihs gebrauche ohn ehn et kahlt Waesse gefalle.
‚Der gute alte Mann ist mit dem Pferd durch das Eis gebrochen und in das kalte Wasser gefallen.‘