Pfälzische Dialektinsel am Niederrhein
Pfälzische Koloniegründungen sind in der ganzen Welt zu finden. Aussiedler:innen aus der Pfalz haben sich nicht nur in Bayern, am Niederrhein, in der Mark Brandenburg und in Pommern niedergelassen, sondern auch in Ungarn, Polen, Rumänien, in der Ukraine, in Andalusien, Irland, Dänemark und Brasilien. Im amerikanischen Bundesland Pennsylvania wurde der Begriff Palatines (Pfälzer:innen) gleichsam zum Synonym für die armen deutschen Auswander:innen.
Grund für diese große Bereitschaft die Heimat zu verlassen waren die schlechten Lebensbedingungen in der Pfalz Anfang des 18. Jahrhunderts: "Die Verhältnisse in der Pfalz während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren die denkbar traurigsten", heißt es in einem zeitgenössischen Bericht. Missernten, steigende Bevölkerungszahlen, drückende Abgaben und nicht zuletzt die Verwüstungen im pfälzischen Erbfolgekrieg hatten zu einer bäuerlichen Massenarmut geführt, in der die Auswanderung immer mehr zur lockenden Alternative wurde. Hinzu kam religiöse Intoleranz, die nach den Hugenotten und Mennoniten schließlich auch Protestanten anfällig werden ließ für die Reize des Balkan oder der Neuen Welt.