I-Dötzchen
Wenn heutzutage von I-Dötzchen die Rede ist, dann oft in einem ausgesprochen freundlichen Ton. Das war aber wohl nicht immer so. Ein Dotz bezeichnet im Rheinland mancherlei Kleines, auch ein Kind kann damit gemeint sein. Ein Dötzchen ist dann wohl noch etwas kleiner – und wenn die ein wenig größeren Schulkinder die jüngeren als Dötzchen ansprachen, kam darin keine Hochachtung zum Ausdruck.
Die Karte basiert auf einem im Jahr 2005 verschickten ILR-Sprachfragebogen zum Regiolekt. Als Bezeichnung für den/die Erstklässler:in wurden darauf angeboten: I-Dötzchen, I-Dötzken, I-Männchen und I-Männeken.
Die Ergebnisse für die jungen Leute im Alter von 16 bis 24 Jahren (bezogen auf das Jahr der Befragung) sind auf der Karte zu finden. Eindeutig dominiert I-Dötzchen (gelb), das von den allermeisten Gewährspersonen (es waren vor allem Schülerinnen und Schüler) angekreuzt wurde. Vergleichsweise selten taucht I-Dötzken (orange) auf, vor allem im Norden, wo es auch „hingehört“: In den Dialekten nördlich der Benrather Linie ist die Verkleinerungssilbe -ken oder -ke beheimatet. Auf den umgangssprachlichen Fragebögen der älteren Altersgruppen war I-Dötzken relativ häufiger zu finden.