Hausaufgaben (45- bis 64-Jährige)
Im Jahr 2005 führte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (ILR) eine Erhebung zum Regiolekt durch. Dabei wurden die Gewährspersonen auch gefragt, wie sie die 'Hausaufgaben' in ihrer alltäglichen Umgangssprache nennen. Wo welche Varianten im Rheinland geläufig sind, zeigt die abgebildete Sprachkarte. Basis der Karte bilden die Antworten der Gewährspersonen im Alter von 45 bis 64 Jahren.
Im gesamten Erhebungsgebiet ist die Bezeichnung Hausaufgaben (hellgrün) geläufig. Gewährspersonen meldeten diese Variante sowohl am Niederrhein als auch am Selfkant, im zentralen Rheinland und im Bergischen Land. Deutlich seltener, dabei vor allem am Niederrhein belegt, ist die Variante Schularbeiten (orange). In einigen Orten ist dies die einzige Bezeichnung für Aufgaben, die von Schüler:innen zu Hause erledigt werden müssen. So etwa in Emmerich am Rhein, Hamminkeln, Bedburg-Hau-Hau, Weeze, Sonsbeck, Straelen, Kaarst, Heiligenhaus und Mettmann. Teilweise wird diese Variante auch im Bergischen Land bei Remscheid, Langenfeld, Leichlingen, Hückeswagen, Gummersbach und Reichshof sichtbar. Die Bezeichnung Hausarbeiten (gelb) meldeten Gewährspersonen hingegen nur am Niederrhein. So ist diese Variante in Uedem, Xanten, Brüggen, Ratingen, Korschenbroich, Waldfeucht, Heinsberg sowie in Grevenbroich belegt. Im Bergischen Land (Radevormwald, Marienheide, Wiehl, Rösrath) und im zentralen Rheinland (Hürtgenwald, Nideggen, Brühl, Weilerswist, Swisttal, Meckenheim) meldeten Gewährspersonen dann vereinzelt auch Schulaufgaben (hellblau). Auch die Variante Aufgaben (dunkelgrün) ist eher im Süden des Erhebungsgebietes verbreitet. Meldungen dieses Synonyms kamen etwa aus Wipperfürth, Kürten, Wassenberg, Gangelt, Übach-Palenberg, Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Kerpen, Düren, Mechernich, Kall oder aus Hellenthal.