"einen Ratsch am Kappes haben"
Die Sprachkarte zeigt die Verbreitung der Bekanntheit und der Verwendung der Redewendung einen Ratsch am Kappes haben (oder auch im Kappes haben) (Bedeutung: 'nicht ganz bei Trost sein, verrückt sein') in den Landkreisen des Rheinlandes und des Ruhrgebiets: Der hat doch nen Ratsch im Kappes!
Die auf der Karte dargestellten Ergebnisse stammen aus einer Online-Befragung, die auf der Homepage des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte im Sommer 2019 durchgeführt wurde. In dieser Umfrage gaben zahlreiche Menschen an Rhein und Ruhr Auskunft darüber, ob sie die Redewendung "kennen und verwenden", "kennen, aber nicht verwenden" oder "nicht kennen". Wie anhand der Verteilung der unterschiedlichen Farben in den Kreissymbolen zu erkennen ist, liegt diesbezüglich ein deutlicher Nord-Süd-Unterschied vor: Im zentralen Rheinland rund um Aachen, Köln und Bonn (d. h. im ripuarischen Sprachraum südlich der Benrather Linie) ist die Redewendung nahezu allen Fragebogenbearbeiter:innen bekannt und die meisten geben auch an, sie aktiv zu verwenden. Ein deutlicher Unterschied im Antwortverhalten je nach Alter, wie er bei der Redewendung den Molli (mit jmd.) machen ersichtlich ist, zeigt sich in dieser Region nicht: Auch junge Leute im zentralen Rheinland kennen und verwenden die Wendung oft, wenn auch nicht ganz so häufig wie ihre Eltern und Großeltern.