"Hängen im Schacht"
Im Jahr 2019 führte das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (ILR) eine Befragung zu Redewendungen in den Landkreisen und Städten des Rheinlandes und des Ruhrgebietes durch. Dazu wurde ein Fragebogen versandt, auf dem auch nach der Bekanntheit und Verwendung von Hängen im Schacht gefragt wurde. Überall im Erhebungsgebiet ist diese Redewendung mit der Bedeutung ‚endgültig vorbei, Schluss‘ verbreitet: Bei mir is Hängen im Schacht, ich weiß nich weiter. Dat sind die letzten beiden Flaschen, dann is Hängen im Schacht.
Die Wendung ist in allen Regionen nahezu gleich bekannt: So gaben sowohl für das Ripuarische als auch für das Nordniederrheinische (nördlich der Uerdinger Linie), das Südniederrheinische (zwischen Uerdinger und Benrather Linie) sowie die Region Ruhr (Grenzen des Regionalverbandes Ruhr, heute auch Metropole Ruhr) etwa die Hälfte der Teilnehmenden an, dass sie die Wendung kennen und auch in ihrer Alltagssprache verwenden. Nur im ripuarischen Sprachraum um Köln, Aachen und Bonn scheint die Wendung etwas weniger häufig bekannt zu sein als im Rest des Rheinlandes.
Betrachtet man das Alter der Gewährspersonen, zeigt sich hingegen ein etwas anderes Bild: In Altersgruppe 2 (1946-1965) ist Hängen im Schacht den meisten Gewährspersonen bekannt, über die Hälfte der Teilnehmenden dieser Altersgruppe geben zudem an, die Wendung auch in ihrer Alltagssprache zu nutzen. Bei den Altersgruppen 1, 3 und 4 (vor 1945 geboren, 1966-1987, 1988-2009) zeigt sich, dass die Redewendung in weiten Teilen bekannt ist, aber nicht verwendet wird oder gar gänzlich unbekannt ist. Das ist besonders bei den jüngsten Teilnehmenden der Fall, hier gaben über 60% der Befragten an, dass sie die Wendung nicht kennen.