Tisch

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Das Möbelstück, welches wohl in jeder Küche und wahrscheinlich auch häufig in den Wohnzimmern der Region zu finden ist, trägt in den Dialekten des Rheinlandes unterschiedliche Bezeichnungen. Dabei zeigt die abgebildete Sprachkarte eine klare Gliederung: Am Niederrhein dominiert linksrheinisch Toffel (grün). Das Gebiet, aus dem diese Variante gemeldet wurde, reicht von Kranenburg-Zyfflich (tooffel, Toffel) über Kalkar, Weeze-Niederhelsum und Sonsbeck (jeweils Toffel) bis nach Straelen (Toafel) und Xanten (Toffel). Für den Rest des Erhebungsgebietes ist Desch (gelb; in seinen Laut- und Schreibvarianten) belegt. So wurde etwa in Rees-Haldern, Schermbeck sowie bei Köln und Bonn Dess gemeldet, am Selfkant und bei Mönchengladbach dann Dösch. Bereits im Rheinischen Wörterbuch (Band 8, Sp. 1205) findet sich der Hinweis, dass die Variante Desch bis auf das Kleverland gängig ist. Dort herrscht Toffel, die mundartliche Variante der standardniederländischen Bezeichnung tafel ‚Tisch‘, vor. Auf der abgebildeten Sprachkarte zeigt sich allerdings, dass die Variante Toffel im deutschen Sprachgebiet weiter zurückgeht und nur noch in einem kleinen Teil des Kleverlandes gemeldet wird. 

Grundlage der Sprachkarte ist eine Erhebung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte aus den Jahren 2017/2018. Auf einem Fragebogen wurden die Gewährspersonen gebeten anzugeben, wie sie den ‚Tisch‘ in ihrem Dialekt nennen. Jedem Punkt auf der Karte entspricht dabei ein Ort. Wurde eine Variante häufiger als andere genannt, wurde jene kartiert. Meldeten Teilnehmende hingegen beide Varianten mit gleicher Häufigkeit, so erhielt der Ort einen Punkt in rot. Das gilt auf der abgebildeten Sprachkarte etwa für Emmerich am Rhein (Tofel, Dess), Rees-Millingen (Dess, Toffel), Hamminkeln-Mehrhoog (Dess, Toffel) sowie Wesel-Obrighoven (Desch, Toffel). Auf einer weiteren Karte wird die Verbreitung der einzelnen Varianten von Desch sichtbar.

Bild
Tisch | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
Tisch | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0