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Text

Auf der Karte dominieren die roten Symbole, die für fiff oder – mit langem ifief stehen, auch die niederländischen Dialekte haben meistens ein i.

Von Nordwesten schiebt sich vejf ins Bild, das sich auf deutscher Seite als feif fortsetzt. Auch der Dialekt Nimwegens, das schon außerhalb des Kartenausschnittes liegt, hat vejf. Die niederländische Forschung geht davon aus, dass die Dialektsprecher:innen im Raum Nimwegen ihr vejf dem Standardniederländischen (vijf) entlehnt haben. In der Klever Ecke hat man das vejf der niederländischen Nachbarn übernommen; auf der Karte, die die heutigen Sprachverhältnisse zeigt, sind Elten, Keeken, Zyfflich und Kranenburg mit dem entsprechenden Symbol zu erkennen. Vor 120 Jahren war das deutsche feif-Gebiet noch ein Stückchen größer.

Bild
fünf | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
fünf | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0

Die Lautvariante füff war am Ende des 19. Jahrhunderts deutlich seltener als heute, das füff-Gebiet hat sich inzwischen also ausgedehnt. Im Süden haben Hohenbudberg und Uerdingen bereits fönf; hier, am Rhein, hat sich die rheinische Variante also besonders weit nach Norden vorschieben können. Dieselbe Variante ist in Pfalzdorf – und in den benachbarten Orten Louisendorf und Neulouisendorf – zu hören. Hier hat sich ja bis auf den heutigen Tag die Sprache der früheren Siedler aus der "Pfalz" als Dialektinsel gehalten.

Das Material für diese Karte wurde 2004 erhoben. Daneben wurde für den Norden des Gebietes auch Material aus dem Jahr 1991 einbezogen, das damals für einen grenzüberschreitenden Dialektatlas gesammelt worden ist (Dialekt à la carte 1993).