Zug
Seit dem 16. Jahrhundert wurden in Bergwerken aneinandergelegte hölzerne und mit Eisen beschlagene Bohlen als Spurbahnen verwendet. Bereits 1789 führte W. Jessop die Grundform der heutigen Schiene ein, und 1820 gelang es, gusseiserne Schienen durch gewalzte Stahlschienen zu ersetzen. Im Jahre 1835 wurde in Deutschland die erste Dampfeisenbahn eingeweiht. Die Entwicklung und Technisierung des modernen Schienenbetriebes kam aus England, wo 1825 die von Georg Stevenson entwickelte Lokomotive 'Locomotion No. 1' für den Güter- und Personentransport eingesetzt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besaßen nahezu alle Länder Europas ein Bahnschienennetz.
Im Erhebungsgebiet wurden vier mundartliche Bezeichnungen trein, spoor, Zug und Isen- bzw. Iserbahn ermittelt.
Zug
Die mundartliche Bezeichnungen Zuch/Zoch entsprechen dem hochdeutschen Zug. Zug geht zurück auf mittelhochdeutsch zuc, zug 'Handlung des Ziehens; Atemzug; Wanderung, Reise' (Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, Bd. 3, Sp. 1163f.). Im Neuhochdeutschen hat das Wort eine Bedeutungserweiterung von 'Transportfahrzug zur Beförderung von Gütern und Personen' erfahren. Im Neuniederdeutschen gibt es keine parallele Entwicklung. Die mittelniederdeutsche Bezeichnung toch, toge 'Zug, Reise, Kriegszug' hat zum Neuniederdeutschen nicht die Bedeutungserweiterung wie im Neuhochdeutschen bekommen. Die der Mundart fehlende Bezeichnung für 'Zug' wurde dem Hochdeutschen entnommen.