(sie) sind

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Die Karte (sie) sind verzeichnet sowohl Formen mit s- wie mit b-Anlaut. Wiederum wird am Niederrhein ein sin-Gebiet erkennbar, das sich jenseits der Grenze geschlossen fortsetzt. Östlich dieses sin-Gebietes schließt sich zwischen Wehl im Norden und Schermbeck im Süden eine Übergangszone an, deren Mundarten verschiedene Mischformen von sin und bönt/bünt (s. u.) kennen: sön auf der niederländischen Seite, sönt/sünt auf der deutschen Seite; zudem konkurrieren in Werth und Brünen der s- und b-Anlaut.

Der Singularform bön/bün (s. Karte (ich) bin) entspricht die Form bönt/bünt, die im Achterhoek und im Westmünsterland (von der nordöstlichen Ecke einmal abgesehen) verbreitet ist. Auffällig häufig wurde für die Ortsmundarten im Kreis Borken eine Konkurrenz von b- und s-Anlaut angezeigt, wie sie auch für Hengelo zu notieren war. In Epe, Nienborg, Schöppingen und Legden werden keine b-Formen verwendet; hier benutzt man die münsterländische Form sint. Auch jenseits der Grenze taucht der s-Anlaut wieder auf (Haaksbergen: sönt), der ebenfalls im nordöstlichen Teil des Achterhoek nicht völlig unbekannt sein dürfte.

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(sie) sind | © LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, CC BY 4.0
Bildunterschrift
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