heftig regnen I: plästere/schiffe
Plästere, schiffe und siffe – drei Regenbezeichnungen, die im Regiolekt weit verbreitet sind; über ihre Verbreitung im Dialekt ist hingegen wenig bekannt. Bei einer Erhebung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte (ILR) aus dem Jahr 2011 wurde nach den mundartlichen Bezeichnungen für "heftig regnen" (Frage 9) gefragt, kartiert wurden in der abgebildeten Sprachkarte die drei Bezeichnungen plästere, schiffe und siffe. Grundlage sind die Antworten der Gewährspersonen.
Nahezu überall im Erhebungsgebiet ist plästere belegt. Sowohl Menschen am Niederrhein als auch im Selfkant, im Bergischen Land und im zentralen Rheinland um Köln und Bonn sowie an der Grenze zu Rheinland-Pfalz meldeten diese Variante: So nannten Gewährspersonen in Geldern-Veert, Weeze, Krefeld, Neuss-Erfttal sowie Sankt Augustin-Buisdorf plästere, aus Issum, Kerken-Aldekerk, Duisburg und Odenthal meldeten sie plästern, aus Goch, Kevelaer sowie Viersen und Neuss dann et plästert. Varianten wie plestere und pleestere sind in Heinsberg-Schafhausen, Heinsberg-Waldenrath, Niederkrüchten-Brempt und Waldniel belegt, ple(e)stern dann in Remscheid-Struck, Wuppertal-Ronsdorf und Duisburg-Alt-Walsum. Eine Ausnahme im einheitlichen plästere-Gebiet zeigt sich bei Dahlem-Berk: Hier nannten die Gewährspersonen die Variante siffe. Das Wort war ehemals weiträumiger verbreitet und bezeichnet, anders als plästere, eigentlich sanften Regen (RhWB Band 8, Sp, 45 f).