Gilgen
Vor einiger Zeit machte eine junge Frau, die ursprünglich nicht aus Nordrhein-Westfalen stammte, ein Praktikum auf der Rettungswache in Königswinter bei Bonn. Eine ihrer Aufgaben bei Einsätzen mit dem Rettungswagen war es, die Daten der Patienten aufzunehmen und zu notieren. Eines Tages musste ein älterer Herr behandelt werden. Um die entsprechenden Formulare ausfüllen zu können, fragte die Sanitäterin also den Patienten nach seinem Familiennamen und nach dessen Schreibweise.
"Jiljen", antwortete der gebürtige Rheinländer, "wie man et sprischt!". Der Abgleich mit dem Klingelschild an der Haustür des Mannes erbrachte dann allerdings eine andere Schreibung: Gilgen. Ein klassischer Verwirrungsfall der vielen 'rheinischen Gs'! Dass die junge Frau den Namen nicht direkt richtig enträtseln konnte, lag sicherlich zum einen daran, dass sie die Entschlüsselungsformel "rheinischer Laut j entspricht (häufig) dem Schriftzeichen g" nicht kannte. Zum anderen war ihr aber vermutlich auch der Name Gilgen vorher noch nie begegnet: Kein Wunder, denn er kommt fast nur im südlichen Rheinland vor.