Frings

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Die Karte 354 im 2. Band des "Deutschen Familiennamenatlasses" (DFA) zeigt den Verbreitungsraum des Namen Frings. Die Belege für diesen Namen ballen sich im südlichen Teil des zu NRW gehörenden Rheinlands und in dem sich anschließenden Norden des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Im Rechtsrheinischen sind vergleichsweise wenige Träger und Trägerinnen dieses Familiennamens zu finden, im übrigen Deutschland trifft man nur sporadisch auf Namensbelege.

Der Familienname Frings geht letztlich auf den Namen Severin zurück, latinisiert: Severinus. Dort, wo der heilige Severin einst besonders verehrt wurde, konnte auch ein Junge schon einmal auf diesen Namen getauft werden. Der Lautwandel von Frin (aus Sefrin/Sevrin) zu Fring (oder von Frines zu Fringes) stellt eine Parallele dar zu rheinisch Wing ('Wein'), Ping ('Pein') oder Rhing ('Rhein'). "Velarisierung" wird dieser Wandel genannt. Die Velarisierung haben auch die Familiennamen KringsBrings und Rings, deren Verbreitungsgebiete auf derselben DFA-Karte dargestellt werden. 

Ein bekannter Träger des Namens Frings war der Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings, der aus Neuss stammte, also vom Nordrand des Gebietes, in dem der Name Frings beheimatet ist. Als er in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Predigt den Diebstahl rechtfertigte, wenn es denn ums Überleben ging, machte bald das Verb fringsen die Runde. Im "Wörterbuch der rheinischen Alltagssprache" wird als dessen Bedeutung "etwas organisieren, hamstern" angegeben.

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Ein besonders bekannter rheinischer Namensträger: Kardinal Josef Frings | © Elke Wetzig, CC BY-SA 3.0 und GNU
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Ein besonders bekannter rheinischer Namensträger: Kardinal Josef Frings | © Elke Wetzig, CC BY-SA 3.0 und GNU